Der Winterschnitt oder Schnitt in der Vegetationsruhe, eignet sich insbesondere an einem frostfreien, trockenenen Tag. Der Schnitt an Kernobstbäumen und Beeren-sträucher wird durchgeführt, wenn nicht unbedingt ein starker Frost bis – 10 oder – 12 Grad in den nächsten Tagen nach dem Schnitt erwartet wird. Der Winterschnitt bei den Obstbäumen ist insofern günstig, da im unbelaubtem Zustand die Krone nach eigenem Gutdünken formiert werden kann und sich die Schnittmaßnahmen nach den bereits vorhandenen Knospen richten kann. Die Knospen wurden vom Baum bereits im Mai/Juni des Vorjahres gebildet und unterscheiden sich in Blüten- oder Blatt- bzw. Holzknospen.






Grundsätzlich sei zu überlegen, dass sich ein Obstbaum in einem physiologischen Gleichgewicht befinden sollte (das heißt, Baum soll in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Neutrieb, Fruchtertrag und Blütenknospenansatz stehen).
Werden Bäume während der Vegetationsruhe im Winter geschnitten, bewirkt dies eine Triebreaktion.
Aus diesem Grund erfolgt der Schnitt im Winter immer maßvoll und zweckmäßig.
Das Wurzelwerk des Baumes bleibt unverändert, während ein Teil der Triebe weggeschnitten wird. Demnach stehen für die Vegetationsperiode, beginnend mit dem Saftstrom im Frühjahr, mehr Nährstoffe und Wasser zur Verfügung.
Die Triebe wachsen im nächsten Jahr stärker. Bei unvorsichtigem Schnitt besteht die Gefahr, dass aus den Schnittstellen bzw. aus den am Astring verbliebenen, schlafenden Knospen, wieder Wasserschosser gebildet werden.
Wenn einzelne, eher stärkere Äste ganz entfernt werden, fallen die Triebreaktionen gemäßigt aus.
Werden viele kleine Eingriffe gemacht, führt das zu verstärkter Triebbildung.
Bei jüngeren Obstbäumen erfolgt nur ein zurückhaltender, dafür aber ein gezielter Winterschnitt.
Autor: Miller Joe
Quelle Bild 1 – 2: https://www.voll-der-norden.de
Quelle Bild 3 – 6: https://www.landwirt.com